Der Clan regelt das selbst.
Clan-Kriminalität ist längst kein Problem mehr, das nur Großstädte wie Berlin oder Essen betrifft. Auch Norddeutschland – traditionell als ruhig und bodenständig bekannt.
Gerät zunehmend unter den Einfluss krimineller Großfamilien. Besonders betroffen: Städte wie Bremen, Hannover und Hamburg. Doch inzwischen spüren selbst Kleinstädte wie Stade, Verden oder Winsen/Luhe die Folgen.
(Quelle: Bundeskriminalamt, Lagebericht Organisierte Kriminalität 2023)
Ein besonders erschütternder Fall ereignete sich 2024 in Stade: Bei einer Auseinandersetzung zweier rivalisierender Clan-Gruppen wurde ein junger Mann am helllichten Tag vor einem Schnellimbiss erschossen. Augenzeugen berichteten von einem regelrechten „Hinrichtungsstil“.
(Quelle: Hamburger Abendblatt, Bericht über Clan-Schießerei in Stade, 2024)
Die Täter? Angehörige einer libanesisch-stämmigen Familie, die bereits mehrfach polizeibekannt war – unter anderem wegen Drogenhandel, Erpressung und Körperverletzung. Dennoch konnten sie sich weiterhin frei bewegen. Der Verdacht: Einschüchterung von Zeugen und mangelnde Beweislast führten zu immer wieder gescheiterten Strafverfahren.
(Quelle: NDR, Analyse zur Clan-Kriminalität in Norddeutschland 2023)
Warum kommt die Polizei nicht gegen die Strukturen an? Die Antwort ist erschütternd einfach: Angst, Überforderung und politische Zurückhaltung. Clan-Mitglieder nutzen ihre enge familiäre Vernetzung, Sprachbarrieren und eine tiefe Misstrauenshaltung gegenüber deutschen Behörden systematisch aus. Viele Ermittler sprechen hinter vorgehaltener Hand von einem „Staat im Staat“, der selbst in kleinen Städten Fuß fasst.
(Quelle: Deutscher Polizeigewerkschaftsverband, interne Lageeinschätzung 2023)
Zudem fehlt es oft an Rückhalt durch die Justiz. Verfahren werden wegen Geringfügigkeit eingestellt oder ziehen sich über Jahre, weil Zeugen plötzlich schweigen oder spurlos verschwinden. In Stade äußerten mehrere Lokalpolitiker ihre Sorge, doch konkrete Maßnahmen blieben aus – offenbar aus Angst vor politischer Brandmarkung oder medialem Shitstorm.
(Quelle: Kreiszeitung Wochenblatt Stade, Interview mit Stadtrat, 2024)
Das Problem wird sich nicht von selbst lösen. Solange Clan-Kriminalität verharmlost oder aus Angst beschwiegen wird, wird sich die Paralleljustiz weiter ausbreiten – auch vor unserer eigenen Haustür.